Internationaler PIWI Weinpreis 2019

© Josef Gerdon / WINE System AG

© Josef Gerdon / WINE System AG

Um Verbrauchern und Händlern Orientierung für die Auswahl der vielfältigen neuen PIWI-Rebsorten zu geben und zugleich die Weinerzeuger in ihrer Vorreiterrolle sowie in ihrem Engagement für eine nachhaltigere Landwirtschaft zu bekräftigen, wurde der Internationale PIWI-Weinpreis ins Leben gerufen. Zur diesjährigen, neunten Ausgabe konnte mit 471 angestellten Weinen aus 14 Ländern ein deutlicher Zuwachs gegenüber 2018 verzeichnet werden.

Hohe, kontinuierliche Qualität versprach nicht nur der höchstbewertete Wein des Bio-Weinguts Víno Hladký aus der Slowakei, sondern auch zahlreiche Preisträger aus Württemberg. Die Bewertung des renommierten Qualitätswettbewerbs erfolgt durch die weltweit anerkannte Verkostungsmethode PAR®. Die 18 ausgebildeten PAR Certified Master, die jeden Wein in Dreier-Teams verkosten und qualitativ einordnen, zeichneten 28 Positionen mit Großes Gold, 196 mit Gold und 198 mit Silber aus. Die offizielle Urkundenübergabe erfolgte am 27. November auf der Winzer-Service-Messe in Karlsruhe.

Spitzenbewertungen für Weine aus Württemberg

Ganz weit vorne mit dabei war Bio-Weingut Forsthof aus Steinheim an der Murr. Für den 2017 Cabernet Carbon erhielt der Familienbetrieb 96 Punkt und damit Großes Gold. Des Weiteren durfte sich das Weingut Forsthof über Gold für den 2018 Muscaris Trockenbeerenauslese in der Kategorie "Dessertwein" und zweimal Silber für den 2018 Calypso-Muscaris sowie für den 2018 Cabernet Blanc freuen. Auch Weingut und Edelbrennerei Gemmrich aus Beilstein punktete mit der neuen Linie „Unkaputtbar“, die von den Geschwistern Anja und Simon Gemmrich ins Leben gerufen wurde. Der 2018 UNKAPUTTBAR Muscaris trocken, welcher im Eichenfass vergoren wurde, erhielt 96 Punkte und damit gleichzeitig die besondere Auszeichung "Großes Gold". Dicht gefolgt vom 2018 UNKAPUTTBAR Cuvée-Weiß aus Cabernet Blanc und Sauvignac mit 94 Punkten. Ebenfalls sehr stark im Weißweinbereich zeigte sich Weingut Schropp aus Erlenbach-Binswangen. Vor allem bei der Rebsorte Cabernet Blanc bewies Martin Schropp sein Handwerk und erhielt für drei verschiedene Ausführungen einmal Gold und zweimal Silber. Als Cuvée-Spezialist präsentierte sich die Lembergerland Kellerei Rosswag, die für den 2018 NOVUM Cuvée rot sowie weiß 86 und 89 Punkte abräumen konnte. Weitere gute Ergebnisse erzielten u.a. Ökoweingut Stutz, Bio-Weingut Weinreuter, Weinbau Steiler Zucker, Weingärtner Stromberg-Zabergäu eG, Weingut „Im Hagenbüchle", Weingut Doreas, Weingut Hirth - REBHOF, Ökologischer Weinbau Sabine Koch und Stefan Haderlein sowie Weingut Lanz.

Klimawandel und seine Folgen

Die Schwierigkeiten, mit denen fast alle Winzer 2018 zu kämpfen hatten, zeigten die Auswirkungen des Klimawandels, der in diesem Hitzejahr endgültig im Weinberg angekommen ist. Vor allem in kühleren Klimazonen, wo traditionell eher frische Weine hergestellt werden, mussten die Erzeuger*innen hitzebedingt mit geringen Säuregehalten und verminderter Extraktdichte zurechtkommen. Ob die Antwort auf diese Veränderung nun Akzeptanz und Anpassung oder der Kampf für den Erhalt der gewohnten Weinstile ist, müssen die Winzer entscheiden. Fakt ist, dass weder Mensch noch Pflanze die Zeit haben, sich adäquat auf die Veränderungen einzustellen. Die schwindende Zuverlässigkeit von Temperaturen und Niederschlägen wird sich in Reifezeiten, Erntemengen und Pilzbefall niederschlagen, was traditionell den verstärkten Einsatz von Fungiziden nach sich zieht. Die gute Nachricht ist, dass sich dieses Risiko durch die Pflanzung von PIWI-Rebsorten deutlich minimieren lässt. Wein- und Sensorikexperte Martin Darting appelliert: „Seien Sie offen gegenüber neuen Rebsorten und unterstützen Sie die PIWIs! Denn die Forderung des Absatzes veranlasst die Winzer mehr und mehr, die resistenten Sorten anzupflanzen. Und dass sie ebenso hochwertige, wie ansprechende Weine hervorbringen, zeigt der Internationale PIWI Weinpreis Jahr für Jahr“.

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