Steillagenweinbau erfordert hohen Arbeitsaufwand

© Raimund Stetter

© Raimund Stetter

Die Arbeit in den Weinbergen hört für einen Winzer nie auf. Kaum sind die Weine im Keller muss er wieder raus in die Natur. Vor dem Rebschnitt steht während der Wintermonate die Reparatur der Trockenmauern an. Diese müssen kontinuierlich aufgerichtet und ausgebessert werden, damit die steilen Weinbergslagen erhalten bleiben. In Zusammenarbeit mit der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für den Gartenbau (LVG) Heidelberg, veranstalteten die Weinbauern Stuttgart-Mühlhausen bereits zum fünften Mal einen Trockenmauerkurs.

Auch dieses Jahr war der Kurs mit 12 Teilnehmern im Alter von 25 bis 66 Jahren wieder ausgebucht. Nach einer Theorierunde im Rathaus fand anschließend an der Mauerbaustelle der praktische Teil statt.  Unter Anleitung von „Trockenmauerpapst“, Martin Bücheler, aus Stuttgart-Hedelfingen mit seinem Team wurden die Teilnehmer in vier Arbeitstrupps aufgeteilt. Fachgerecht unterwiesen wurden sie u.a. in den Arbeitsschritten:

  • Einrichten der Baustelle
  • geordnetes Abbrechen der Reparaturbereiche
  • Fundament erstellen
  • Wiederaufbau Hintermauerung und der Ansichtsfläche


Vertreter aus der Politik zeigen reges Interesse

Auch Vertreter aus der Politik zeigen reges Interesse und waren zu Besuch an der Mauerbaustelle. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Matthias Sickmann, stellvertretender Referatsleiter für Wein- Garten- und Obstbau im Ministerium für Ländlichen Raum- und Verbraucherschutz, und Bezirksvorsteher von Mühlhausen, Ralf Bohlmann, informierten sich vor Ort und waren beeindruckt von der enormen Arbeitsleistung. Sofort entfachte eine rege Diskussion zwischen Politikern, LVG-Heidelberg, Handwerksmeister und Vertretern der Weinbauern, Fritz Raith und Raimund Stetter. Im einzelnen ging es um die Folgen der neuen Anbauregeln für den Steillagenweinbau, Fördermaßnahmen des Landes, Staatsbeihilfen für die Handarbeitslagen, Weintourismus,  Öffentlichkeitsarbeit und neue Kurse des Landes zur fachgerechten Sanierung von Trockenmauern. Schnell war man sich einig, dass ein gemeinsamer Handlungsbedarf, Mobilisierung und Bündelung aller Kräfte besteht. Es wurde ein gemeinsamer runder Tisch aller beteiligten Verbände, staatlichen Versuchsanstalten für Garten-, Obst- und Weinbau sowie Weinbauern festgelegt. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und die LVG-Heidelberg sollen dabei federführend sein.   
 
In den rund 12 Hektar Rebflächen in Stuttgart-Mühlhausen die von 34 Wengertern bewirtschaftet werden, geht in den nächsten Jahren die Arbeit nicht aus. Es gibt noch sehr viele Mauerbaustellen zu bewältigen. Deshalb wird 2018 ein weiterer Trockenmauerkurs geplant, der wieder bei den Weinbauern in Stuttgart-Mühlhausen stattfinden soll.

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