Winzer aus Württemberg räumen ab

© Mondo Heidelberg

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Die Veröffentlichung des neuen Eichelmanns – „eichelmann - Deutschlands Weine 2018“ brachte auch für die Württemberger Weinwelt viel Positives und Überraschendes. Als berühmter Weinkritiker und Autor beschreibt Gerhard Eichelmann jedes Jahr ca. 900 Weingüter aus allen deutschen Anbaugebieten und bewertet dessen Weine. Als Grundlage für die Bewertung dient die Gesamtleistung der letzten drei Jahre des entsprechenden Betriebes. Die Weine werden verdeckt verkostet und nach dem international üblichen 100-Punkte-Schema beurteilt. Die Weingüter erhalten dann zwischen einem und fünf Sterne, was einer Skalierung von „Zuverlässige Erzeuger“ bis „Weltklasse Erzeuger“ entspricht.

Neben einigen Konstanten in Württemberg gab es dieses Jahr auch wieder Betriebe, welche zum ersten Mal vorgestellt wurden.
Eichelmann lobt vor allem Württembergers Lemberger, welche „stark wie nie“ seien und „immer spannender werden“. Zu nennen sind hier vor allem die Weinerzeuger Graf Neipperg aus Schwaigern, Karl Haidle aus Kernen-Stetten und Rainer Wachtstetter aus Pfaffenhofen, welche mit diversen Lemberger-Variationen hervorragend abschnitten.

Auch der Württemberger Spätburgunder kann mithalten. Bekannte Namen wie Christian DautelRainer SchnaitmannJürgen EllwangerWeingut Aldinger und Wöhrwag, welche alle mit vier oder fünf Sternen und somit als „Hervorragende Erzeuger“ bzw. „Weltklasse Erzeuger“ eingestuft sind, präsentierten eine konstante Qualität und erhielten Spitzenbewertungen.

Newcomer

Ganz besonders freuen uns allerdings die Aufsteiger und vor allem die Betriebe, welche es dieses Jahr zum ersten Mal in den Eichelmann geschafft haben:

Weingut Rolf Heinrich aus Heilbronn überzeugte mit gleichmäßiger Qualität, Reintönigkeit und guter Struktur. Vor allem der mit 86 Punkten bewertete 2015er Cuvée Blanc, eine teilweise im Barrique ausgebaute Cuvée aus Weiß- und Grauburgunder, der 2016 trockene Rosé „de Saignée“ und der 2012 Cuvée „Nobilis“ Reserve, eine Cuvée aus Burgunder und Cabernet Mitos, haben gut bis sehr gut abgeschnitten. Für seine Gesamtleistung erhält das seit 1995 von den Söhnen Andreas und Thomas Heinrich geführte Weingut einen Stern.

Mit der Weingärtnern Stromberg-Zabergäu aus Brackenheim ist 2018 eine weitere Genossenschaft im Eichelmann vertreten. Neben Lob für die Basisqualität, wird die „epos-Reihe“ besonders hervorgehoben, also den Riesling „epos“ mit kräftiger Zitrusfrucht und Biss (83 Punkte), sowie der im Barrique ausgebaute Spätburgunder „epos I“ (86 Punkte). Auch die Weingärtner erhielten einen Eichelmann-Stern.

Bioweingut Frick aus Schorndorf erhielt für seine Gesamtleistung 1,5 Sterne, wobei es mit klarer Handschrift, Frische und Individualität punktete. Für das „Ländle“ ungewöhnliche Rebsorten wie Syrah, Zweigelt und Cabernet Franc werden auf gerade einmal 0,8 Hektar von Nebenerwerbs-Winzer Oliver Frick angebaut. Mit Erfolg – seine drei im Barrique ausgebauten Rotweine Cuvée „Individualist“, Lemberger „Attitude“ und Zweigelt „Philosophie“ wurden jeweils mit 87 Punkten bewertet.

Das Stuttgarter Weingut Schwarz konnte ein sehr starkes Debüt feiern, es erhielt von Eichelmann zwei Sterne, die Maximalbewertung für neue Betriebe. Die Weine zeigen sich alle samt mit schöner Stilistik und Wiedererkennungswert. Der 2015 Weißburgunder „Impuls“ präsentiert sich mit Fülle, reifer Frucht und guter Struktur und erhielt 87 Punkte. Mit sogar 88 Punkten wurde der 2014 Merlot „Impuls“ gekürt und der 2015 Trollinger „Untertürkheimer Mönchberg“ erhielt mit 85 Punkten ebenfalls eine sehr gute Bewertung.

Beste Rotwein- und Weißweinkollektion

Die Rotweine der Weingüter Wachstetter und Jürgen Ellwanger aus Winterbach wurden zu Württembergs „Bester Rotwein-Kollektion“ prämiert. Die „Beste Weißwein-Kollektion“ Württembergs stammt laut Eichelmann vom Demeter-qualifizierten Weingut Jochen Beurer aus Stetten.

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