Weinkrimi: SELIGMACHER

Neues vom Meister der Pfälzer Weinkrimis

Ein gestohlenes Gemälde des Impressionisten Max Slevogt, ein toter Museumswächter auf Schloss Villa Ludwigshöhe und eine weitere Leiche im Weinberg rufen Kommissar Jan Badenhop von der Kripo Landau auf den Plan. Der Ermittler, der eigentlich aus Hamburg stammt und ein nordisch-kühler Typ ist, rätselt lange, ehe er langsam die Puzzlestücke der drei zusammenhängenden Vorfälle an die richtigen Stellen setzen kann – und trifft dabei auf einen alten Bekannten, auf dessen Gesellschaft er jedoch gut und gerne verzichtet hätte. In seinem vierten Krimi setzt Jürgen Mathäß auf interessantes Weinwissen gepaart mit regionaler Geschichte und Besonderheiten der pfälzischen Lebensart, und verpackt all dies in einen spannenden Krimiplot zwischen Weinreben und Kunstszene. In »Seligmacher« geht es nicht allzu blutig zu, der Plot besticht durch intelligent aufgebaute Spannung, die Geschichte glänzt mit leisen Tönen, wie es sich für einen Genießerkrimi rund um Wein gehört – so verschüttet man vor Aufregung nicht das feine Glas, das beim Lesen neben einem steht. Hintergründiger Witz und bissige Gesellschaftskritik komplettieren den Krimi, der das Thema Migration unter anderem anhand der multikulturellen Szene im Ludwigshafener Ortsteil Hemshof vertieft. Die Handlung rund um Slevogt, der in der südlichen Pfalz verstarb, ist sehr spannend in den Roman eingearbeitet, man erfährt allerlei Wissenswertes über den Künstler.

Jürgen Mathäß, 1951 in Landau geborener freier Weinjournalist, Unternehmensberater und Buchautor, studierte VWL und Jura in Frankfurt/Main. Er war Chefredakteur des Businessmagazins »Weinwirtschaft«, ist verheiratet und hat drei Kinder.