Kellermeister Andreas Reichert und sein "Roter Hirsch Reserve"

© Weingärtner Cleebronn & Güglingen

© Weingärtner Cleebronn & Güglingen

15 Barriquefässer waren es bei den Weingärtnern Cleebronn & Güglingen in diesem Jahr. 15 Barriquefässer, die allesamt die besten Weine aus dem Jahrgang 2013 enthielten. 15 Barriquefässer, gefüllt mit Lemberger, Merlot, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon, aus denen eine Spitzencuvée vinifiziert werden sollte.

Innovativ, qualitäts- und marktbewusst wie sich die Cleebronner schon seit Jahren zeigen, wollten sie bei der Cuvée einen neuen Weg ausprobieren. Sie luden kurzerhand zehn Spitzensommeliers und Weinfachhändler ein, um mit ihnen gemeinsam die Assemblage vorzunehmen. Direkt auf die Bedürfnisse der Gastronomie und des Weinfachhandels zugeschnitten sollte eine Cuvée entstehen, die selbstverständlich den höchsten Qualitätsansprüchen einer Spitzengewächses  entspricht. Nach einigen Stunden intensiver Arbeit, viel Riechen und Verkosten präsentierte das außergewöhnliche Team eine fulminante Cuvée, die ihrem Namen "Roter Hirsch Reserve" alle Ehre macht.

Im Glas duftend nach Cassis und Zwetschgen, mit einem Hauch Mocca und Leder. Nach längerer Öffnung gesellen sich Anklänge von buntem Pfeffer und Wildkräutern hinzu. Am Gaumen präsentiert sich das Flaggschiff des Hauses sehr druckvoll und komplex, mit fleischiger Frucht und langem, würzigem Finish.

Auf die Idee - oder besser den Geschmack - dieses Gemeinschaftsprojekts kam Andreas Reichert, Kellermeister der Weingärtner Cleebronn & Güglingen,  durch eine Anfrage der Männerkochzeitschrift BEEF! im Jahr zuvor. Der Verlag lud weinaffine Leser zu einem Cuvéeworkshop nach Cleebronn ein. Gemeinsam mit Andreas Reichert entstand damals die erste Version der exklusiven Assemblage "Roter Hirsch", die anschließend von der Zeitschrift verkauft wurde.

Dass Andreas Reichert auch ohne externe Zusammenarbeit hervorragende Weine macht, bezeugen die vielen Auszeichnungen von hochkarätigen Weinfachleuten und Weinpublikationen. Erst in der jüngsten Ausgabe des Gault&Millau WeinGuide Deutschland 2016 wird erneut die sehr starke Leistung der Überflieger-Genossenschaft in Württemberg" gelobt.

Wie wird eine Cuvée hergestellt?

Eine Cuvée ist eine feinfühlige Angelegenheit, denn Weine aus unterschiedlichen Rebsorten werden miteinander zu einem harmonischen Wein verschnitten. Die Charaktermerkmale mancher Rebsorten könnten unterschiedlicher nicht sein. Die eine bringt fruchtige Aromen mit, die andere das Tannin und wiederum andere die Komplexität oder Struktur. Hinzu kommt, dass die jeweiligen Weine sich naturgemäß in jedem Barriquefass ein wenig unterschiedlich entwickeln. Und so sucht der Kellermeister durch sensibles Verkosten erst einmal die besten Fässer aus, bevor er mit Pipette und Messbecher mit der Zusammenstellung des Weines beginnt. Hat er die aus seiner Sicht perfekte Kombination gefunden, werden die Weine aus den Fässern in größeren Mengen verschnitten.

Herkunft des Begriffs Cuvée

Cuvée stammt aus dem Französischen und bezeichnet den Inhalt eines Gärbehälters (französisch = Cuve). Im deutschen Sprachgebrauch werden die Begriffe Assemblage, Mélange oder Verschnitt werden als Synonyme zu Cuvée verwendet. Große Weine beispielsweise aus dem Bordeaux oder der Toskana (Chianti) sind immer eine Cuvée aus mehreren Rebsortenweinen. Im Bordeaux ist das Cuvéetieren traditionell durch die unterschiedlichen Reifegrade der Trauben bedingt. So konnten die Winzer eventuelle Ernteverluste einer Rebsorte in der Cuvée mit einer anderen Rebsorte ausgleichen.

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