VDP Jahrgangspräsentation 2017

© Württemberger Wein

© Württemberger Wein

Bei der VDP Jahrgangspräsentation in der Alten Reithalle im Hotel Maritim Stuttgart, präsentierten am 11. September 2017 18 Top-Winzer aus Württemberg Ihre aktuelle Kollektionen, neue Jahrgänge und Ihre Großen Gewächse (GG). Erstmals waren auch 10 weitere Weingüter und Importeure aus Kalifornien anwesend, die neben den Verkostungsständen auch bei dem Seminar „VDP.Württemberg trifft Kalifornien“ mitwirkten.

Neben der großen dargebotenen Vielfalt, für die ein Nachmittag kaum ausreichte, zeigten sich auch sehr unterschiedliche Qualitäten, vor allem im Bereich der GG’s.

Spitzenerzeuger Aldinger stellte seine sehr junge Kollektion vor, mit noch recht grünen Aromen – Die Zukunft lässt aber spannendes erwarten, vor allem beim Sauvignon Blanc Große Reserve, der sich zwar ebenfalls noch etwas grün aber bereits mit feiner Mineralität und kräftiger Würze zeigte.
Demeter-Winzer Jochen Beurer präsentierte wie gewohnt sehr klare, mineralische Weine mit vordergründiger Säure.
Etas kraftvoller, extraktreich  und auf keinen Fall weniger spannend, sind die 2016er Weine des jungen Christian Dautels aus Bönnigheim. Vor allem der im Eichenholzfass gereifte Chardonnay -S- zeigte sich bereits jetzt ausgewogen,  samtig, gelbfruchtig und mit schönem Schmelz.
Interessant ist auch der „Traubentausch“ mit Markus Drautz. Da Dautel keine Chardonnay-Trauben und Drautz keinen Sauvignon Blanc besitzt, tauschten die beiden kurzerhand 700 kg der jeweiligen Rebsorte. Jeder produzierte anschließend seinen Wein mit eigener Handschrift.
Beim 2015er Sauvignon Blanc HADES von Drautz-Able, hat VINUM - Europas Weinmagazin mit 17,5 Punkten nicht zu viel versprochen. Gekonnter Ausbau im Barrique mit Anklängen von Feuerstein und gelben Früchten und einer überraschenden Cremigkeit machen Lust auf mehr.
Am Stand von Rainer Schnaitmann musste man sich beharrlich nach vorne kämpfen, der Andrang schien den ganzen Nachmittag anzudauern. Mit dem Gelben Muskateller Steinwiege präsentierte er den besten Muskateller des Tages. Wunderschön trocken, filigran und mineralisch, mit einer frischen, dezenten Säure und so gar nicht überladen passt er perfekt in die Steinwiege-Kollektion.

Fürst Hohenlohe Öhringen zählt zu einem der älteste Familienunternehmen Deutschlands

Bei den aromatischen Rebsorten sollte auch der 2016 Ortswein Traminer Harsberg von Fürst Hohenlohe Oehringengenannt werden, welcher sich durch die Höhenlage überraschend spritzig mit einer vordergründigen aber schön eingebundenen Säure zeigte.
Weingut Heid’s neue Jahrgänge offenbarten eine zarte, animierende Nase und der 2016 Steinmergel Grau- und Weißburgunder kann als toller Essensbegleiter hervorgehoben werden. Die interessante Kombination Steinmergel Riesling & Sauvignon Blanc zeigte sich extrem frisch und der Sauvignon Blanc „Melchisedec“, benannt nach einem Urahne der Familie, beweist GG-Niveau.
Auch Weingut Kistenmacher-Hengerer aus Heilbronn bewies erneut, dass es definitiv mehr zu bieten hat, als sein Aushängeschild, den Gelben Muskateller, nach dem scheinbar jeder fragte. Neben dem einzigen Schaumwein der Verkostung punktete der Ortswein „von Weiss & Grau“ und als besondere Überraschung und nicht auf der Verkostungsliste zu finden gab es nochmal ein Highlight im Grauburgunder-Bereich. Der 2014 Grauburgunder V, was auf das 5. Jahrzehnt des Pflanzjahres der Reben anspielt, im gebrauchten Barrique ausgebaut, elegant, schlank und so gar nicht plump.
Mit dem Justinus K. vom Staatsweingut Weinsberg war ein ehrenwerter und beliebter Vertreter bzw. neue Württemberger Variante des Kernes anwesend.

Schlossgut Hohenbeilstein bereits seit 25-Jahren Mitglied bei Naturland

Familie Dippon vom Schlossgut Hohenbeilstein präsentierten auch dieses Jahr eine überzeugende Kollektion mit Hand und Fuß. An der Spitze stehen natürlich die Großen Gewächse. Der 2015 Schlosswengert Weißburgunder GG zeigt sich kraftvoll, würzig mit deutlichem Holzeinsatz und Aromen von gelben, reifen Früchten. Das Weingut, welches ursprünglich von Robert Vollmoeller gegründet wurde und nachdem auch ein Cuvée benannt ist, stellte  bereits vor 25 Jahren auf ökologischen Weinbau um, gilt heute als einer der „Öko-Pioniere“ in Württemberg und darf sich dieses Jahr sogar „Bestes Bioweingut Württembergs“ nennen. Am Stand des Weinguts spürt man die Leidenschaft der beiden sympathischen Winzer Hartmann Dippon und Sohn Joscha sofort und ließ sich von Ihnen anstecken.
Als eines der Highlights kann Weingut Haidle aus Kernen-Stetten erwähnt werden. Die Weine, vor allem der Weißweinbereich, zeigten sich durch die Bank klar strukturiert, frisch, spritzig, fruchtig. Vom feinherben Riesling „Pfeffer“, bis hin zum Flaggschiff Riesling GG Pulvermächer, dessen Trauben auf einer kühlen nach Osten und Westen ausgerichteten Rieslingtoplage in Stetten reifen. Ein annähernd perfektes und ausgewogenes Süße-Säure-Spiel.

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